Wie bist Du auf die außergewöhnliche Idee gekommen eine kleine Nandu-Farm ( kann man das so nennen? ) zu führen?

Farm wäre etwas zu viel gesagt, da ich nur 3 Tiere habe und auch kein Nachwuchs züchte. Die „Anschaffung“ liegt mittlerweile etwas zurück im Jahr 2009. Grob gesagt wollte ich Tiere haben, welche einigermaßen Pflegeleicht sind, ggf. nützlich und draußen leben. Irgendwann bin ich auf die Idee der Laufvögel bekommen und habe mir Emus, Nandus und Sträuße angeschaut. Emus haben mir optisch nicht gefallen und Strauße waren mir dann doch etwas zu groß(und nicht so hübsch). Die Nandus schienen mir da ein ganz guter Mittelweg zu sein. Die Tiere müssen nicht wie normale Hühner jede Nacht eingesperrt werden, um sie vor Fuchs und Mader zu schützen. Die Tiere benötigen keinerlei Feder oder Fußpflege und sind daher recht Pflegeleicht und legen auch Eier.

Bei meiner letzten Bestellung hast Du erwähnt, dass es noch etwas dauert, da Du noch ein paar der Eier verspeisen musst.

Welches ist Dein Lieblingsrezept und hast Du einen Tipp, wie man ein Nandu Ei am besten öffnet, dass die Schale so toll erhalten bleibt?

Lieblingsrezept ist relativ, da ich recht viele verschiedene Ei intensive Gerichte zubereite, um die größeren Mengen zu Verarbeiten. Die spanische Tortilla mache ich sehr gerne (1 Nanduei, 1kg Kartoffeln, eine Gemüsezwiebel) und wir backen einen Schokoladenkuchen auf einem Blech mit einem Nandu Ei ganz gerne.

Zum Öffnen nehme ich einen Körner, dieser läuft Spitz zu und kann recht einfach mit einem Hammer langsam eingeschlagen werden, bis ein Strohhalm durch passt zum auspusten. Man kann auch erst ein kleines Loch mit einem Nagel einschlagen und dann mit einem Messer oder Schere in kreisförmigen Bewegungen das Loch vorsichtig vergrößern. Danach nehme ich ein Strohhalm und puste das Ei aus. Mit einem kleinen Kompressor kann man das auspusten noch vereinfachen.

Was ist die Besonderheit an der Haltung von Nandus? Hören Sie auf Dein Rufen? Bauen Sie Bindung zum Menschen auf? Wie alt werden Nandus? Wie reagieren heimische Tiere, hast Du da mal eine Begebenheit beobachtet?  

Es sind natürlich keine heimischen Tiere und fallen entsprechend etwas auf. Ein kleiner Vorgarten reicht nicht für solche Tiere aus, daher wird schon ein richtiges Gehege mit relativ hohen Zäunen(ab 1,6 Meter) und ordentlich Platz(bei mir ca. 1000m²). Die Tiere sind offiziell vom Aussterben bedroht und dürfen nur mit recht hohen Aufwänden auch gehalten werden. Mit verschiedenen Geräuschen kann man ihre Aufmerksamkeit kurz einholen und sich bemerkbar machen. In der Regel kommen sie in die Nähe, wenn jemand(meistens ich) das Gehege betritt. Ansonsten sind die Tiere verhältnismäßig zutraulich und neugierig, allerdings ist das egal wer da ist. Laut Wikipedia werden die Tiere zwischen 10 und 30 Jahre alt, genauere Informationen gibt es da leider nicht. Es gibt verschiedene Arten von „anderen“ Tieren mit denen sie interagieren oder eben auch nicht. Würmer und kleinere Insekten gehören noch auf den Speiseplan der Nandus. Singvögel oder Mäuse sind meinen Tieren egal, die ignorieren sie praktisch. Ab der Größe einer Katze oder kleinem Hund verteidigen sie Ihr Revier(Gehege), dabei stellen sie ihre Flügel sehr weit auf, um möglichst groß zu Wirke. Bei größeren Hunden ergreifen sie allerdings dann die Flucht.